Almi

Design: steininger.designers, Foto: Catherine Roider, Text: Barbara Jahn-Rösel

Auf höchster Ebene

Zeit für Veränderung. Das Linzer Unternehmen Almi wünschte sich für sein neu gestaltetes Headquarter kompromisslose Exklusivität und eine großzügige Raumsprache. STEININGER designers & architects konnte die Vorstellungen des anspruchsvollen Auftraggebers bis ins kleinste Detail umsetzen.

Sankt Martin im Mühlkreis, 18.09.2023.
 

Lage : Hörsching / Linz
Grundstück : 90m²
Nutzung : Office

Als erfolgreicher und weltweit agierender Hersteller von Gewürzmischungen war für das oberösterreichische Unternehmen Almi mit Sitz in Hörsching bei Linz ein repräsentativer Auftritt nach außen schon immer sehr wichtig. Nach dem Generationenwechsel an der Unternehmensspitze und die Übergabe vom Vater an den Sohn plante man in Hinblick darauf einen nächsten wesentlichen Schritt, nämlich mit einem Zu- und Umbau des bestehenden Firmengebäudes, dessen Erweiterung und Ausstattung der Geschäftsführeretage in jeder Hinsicht im obersten Segment anzusiedeln ist.

Drei plus

Mit der Planung und mit dem Interior wurde steininger.architects ZT GmbH beauftragt, die sich für die Architektur des Anbaus – vom Vorentwurf bis zur örtlichen Bauaufsicht – und das gesamte Design der Räumlichkeiten verantwortlich zeichnet.

Aufgabe war es, den typischen Industriebau aus den 1990er Jahren, der schon in der Vergangenheit einige Male erweitert wurde, um ein neues Element zu ergänzen, das sich einerseits harmonisch in den Bestand integriert, sich andererseits dennoch davon abhebt. Entstanden ist dabei ein markanter, schwarzer Kubus auf einem Flachdach, der von außen mit seiner großzügigen Terrasse wie ein modernes Seminarhotel anmutet. Zusätzlich wurde das dritte Obergeschoss komplett entkernt, saniert und in einem Guss mit dem Anbau neu definiert. Insgesamt wurden über 300 Quadratmeter ausgestattet, darunter die Büros des Geschäftsführers, des Senior-Chefs und des Prokuristen sowie jene für alle Mitarbeiter*innen im Sekretariat und persönliche Assistenz.

Gestalterische Leitfäden

Der explizite Wunsch des jungen Geschäftsführers war es, dass die neuen Räumlichkeiten im dritten Obergeschoss, wo Kunden und Lieferanten künftig empfangen werden, alle Erwartungen übertreffen. Und das tun sie auch. Schon im Empfangsbereich wird stark mit Kontrasten zwischen Hell und Dunkel gespielt: Hier trifft ein vergleichsweise dunkler Teppichboden auf helle Decken- und Wandverkleidungen aus hell gekalkter Eiche, die sich wie ein „roter Faden“ durch das gesamte Interieur ziehen. Elegante Reduktion und eine attraktive Sättigung der Farben bestimmen hier das Ambiente. Sogar auf das charakteristische Unternehmenslogo in kräftigem Rot wurde verzichtet, um die sanften Farbfluss nicht zu unterbrechen. Stattdessen begrüßt eine Weltkarte in klassischem Schwarz-Weiß die Besucher und Gäste des Hauses. Von hier aus geht es weiter in einen separaten, lichtdurchfluteten Besprechungsraum, in die entgegengesetzte Richtung weiter in die Büros der Chefetage, allesamt gekleidet in helles Holz und lebendig gefleckten Teppichböden in Kombination mit weißen Decken.

Größe zeigen

Am Ende des Korridors gelangt man zum eigentlichen Herzstück des neuen Zubaus. In einem sechs Meter hohen Raum erstreckt sich auf über 90 Quadratmetern das Büro des Geschäftsführers, das neben einem klassischen Arbeitsplatz über einen Loungebereich, eine Besprechungszone und über eine eigene Küche, die hinter Schrankfronten verschwindet, verfügt. Hier kehrt sich das Spiel mit den Kontrasten um und erreicht einen neuen Höhepunkt: Der dunklen Decke und den ebenfalls dunklen Einbaumöbeln stehen helle Stellmöblierungen und großflächige Wandverkleidungen aus heller gekalkter Eiche gegenüber. Die Dominanz des Holzes im Raum wird vom Teppichboden aufgefangen und mit präzise gesetzten Schwarzstahlnischen unterbrochen, die Platz für Accessoires, Objekte oder wichtige Unterlagen bieten und den Farbkontrast erneut aufgreifen. Die Nischen sind auch ein gestalterisches Element, das sich in den benachbarten Büros des Senior-Chefs und des Prokuristen wiederfindet. Einen besonders imposanten Eindruck macht der ovale Besprechungstisch aus schwarzem Glas, über dem ringförmige Pendelleuchten mit großen Durchmessern aus brüniertem Messing positioniert sind, die als Blickfang diesem Bereich noch mehr Gewicht verleihen. Ergänzt wird das dekorative Licht mit einer technischen Grundbeleuchtung mit fixen und zum Teil ergänzbaren Spots sowie LED-Bändern und mit einer indirekten Beleuchtung, in die die Klimatisierung integriert ist.

Durchdachte Details

Nicht nur als Projekt ist das neue Almi Headoffice ein holistisches Werk, auch in der Ausführung kommt alles aus einer Hand. Neben der Planung war es die eigene Möbelmanufaktur von STEININGER, die alle maßgeschneiderten Elemente und Möbel einbrachte. Dazu zählen unter anderem das eigens angefertigte Empfangspult mit Glaseinlage und die großflächigen Wandverkleidungen mit integrierten Schrankeinbauten. Eine besondere Herausforderung war der erforderliche erhöhte Schallschutz: Aus diesem Grund sind die Wandverkleidungen und sämtliche Innentüren kundenspezifische Spezialanfertigungen. Die perfekt integrierten Schwarzstahlnischen sind indirekt beleuchtet, die Küche hinter den Wandverkleidungen ist eine Komposition aus WALL und WALL BASE von STEININGER. Auch die Bürotische in den Chefbüros sind Sonderanfertigungen, vom Konzept her an STEININGER Küche BLOCK mit zwei zueinander verdrehten Volumina mit einem Rahmen als Tischbein, angelehnt.

Zitat:

„Uns ist es gelungen, das Unternehmen Almi mit diesem Projekt in ein neues Zeitalter zu führen. Die Maßstäbe sind sehr hoch angelegt: Ein exklusives Design, sehr hochwertige Materialien, aber auch ein Konzept, das mit seinen Kontrasten und in den präzise entworfenen Details einzigartig ist.“

Arch. Dipl.-Ing. Harry Ahmadian, Geschäftsführer und Partner bei Steininger Architects ZT GmbH